Hallo Freunde und hierzu zählen wir alle, die dies hier lesen, ich als Älterer darf hier mal starten. Wir denken, die Überschrift sagt ja schon alles und wo wir hier diesen Bericht verfassen, da stecken wir noch mitten drin. Wir haben gerade Anfang April 2020 und Ostern steht vor der Tür und es steht jetzt schon fest, dass wir unsere Omas, Opa und all die anderen aus unserer Familie über Ostern nicht wie gewohnt besuchen können. Also wirklich alles blöd, aber vielleicht ist es gerade daher umso schöner, dass wir hier auf diesem Wege euch alle weiterhin an unserem Leben teilhaben lassen können. Diese Zeit wird sicherlich für alle, die sie mitmachen müssen unvergesslich bleiben, aber wir hoffen einfach, dass all diejenigen, die vielleicht in ein paar Monaten oder auch Jahren über diesen Bericht stolpern oder ihn wieder zur Hand nehmen sagen, oh ja, war echt schon heftig damals, aber glücklicherweise sind wir ja alle gut durch die Zeit gekommen.
Also für alle die den Bericht dann später irgendwann mal zur Hand nehmen, hier vielleicht noch mal kurz ein paar Fakten. Die Corona oder Covid-19 Pandemie beschreibt den Ausbruch einer neuartigen Atemwegserkrankung (Covid-19), welche sich Anfang 2020 rasend schnell über die ganze Welt verbreitet hatte. Ende Dezember trat diese Krankheit in der chinesischen Provinz Wuhan zum ersten mal auf. Von da aus entwickelte sie sich schnell zu einer Epidemie in China (Januar 2020). Doch schnell breitete sich das Virus weltweit aus und das Ganze wurde am 11. März von der WHO offiziell zur Pandemie erklärt. Zu den besonders gefährdeten Menschen zählen ältere Menschen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem bzw. eine Krankheitsvorgeschichte im Bereich der Atemwege. Um die Ausbreitung möglichst zu verlangsamen, um somit möglichst immer genügend Intensivbetten zur Verfügung zu haben, um die schwersten Erkrankten behandeln zu können, wurden in den meisten Staaten der Welt massive Einschnitte in das öffentliche Leben vorgenommen (Großveranstaltungen wurden weitesgehend abgesagt z.B. Olympia 2020, Ausgangsbeschränkungen, Schließung von Geschäften und Restaurants etc.). Aber dazu im Laufe des Berichts später noch etwas mehr.
Fangen wir doch da an, wo zumindest bei uns hier in Deutschland noch alles in Ordnung war - Karneval 2020. Obwohl, ich habe es wohl damals schon geahnt, dass es nicht gut ist, wenn wir einfach so tun, als gehe es uns nichts an, was in China passierte und sich bereits auch in Italien abzeichnete. Hier war der berühmte Karneval von Venedig schon abgesagt worden. Na, auf alle Fälle war ich kleiner Drache alles andere als damit einverstanden, an Karneval noch in die Kita zu müssen. Mein Bruder die Möhre war noch voller Vorfreude.
Papa ist noch schön mit all seinen Freunden kegeln gegangen und Mama hat auch noch so richtig Karneval gefeiert. Tja, wie wir jetzt alle wissen, sollte ich Recht behalten, denn in Deutschland nahm die Pandemie so richtig ihren Lauf nach einer Karnevalssitzung in dem kleinen Ort Gangelt im Kreis Heinsberg. Aber egal, wie immer, hinterher sind wir meist alle schlauer.
Also, wie schon erwähnt, Anfang des Jahres war das Leben noch wie gehabt, wir hatten noch einiges an Besuch und das war auch gut so. Ich konnte noch ein wenig shakern üben und wir haben auch noch mal Nicolas und Charlotte sehen können. Die beiden ziehen jetzt leider mit Ihren Eltern nach Frankreich, da werden wir sie wohl nicht mehr so oft sehen. Und obwohl Mitte März offiziell noch keine Parties verboten waren, haben sie dann in weiser Voraussicht die Entscheidung getroffen ihren geplanten Abschiedsbrunch abzusagen. Ok, wir wollten sie eh in Frankreich mal besuchen und hoffen, dass wir das dann bald nachholen können.
Auch Theo hat uns noch mal besuchen können. Hat den Besuch mit dem Besuch des Stadtderbys verbunden. Obwohl, da wären vielleicht einige froh gewesen, wenn die Fußballspiele schon vorher abgesagt worden wären. Es war so zumindest vorerst das letzte Heimspiel des HSV und ging schön mit 2:0 verloren. Hey, aber Theo hat es trotzdem bei uns gefallen.
Jaja, Anfang des Jahres, da konnten wir noch ins Theater gehen. Jaaaaa, das machen auch Haio und ich schon, es gab die Olchis und die sind witzig, die pupsen immer und essen gerne Stinkesocken;-) Ich bin dann auch noch losgekommen und konnte mir eine neue Brille aussuchen. Mittlerweile haben ja auch diese Geschäfte geschlossen. Tja, aber als ich die Brille dann kriegen sollte, wurde sie an die falsche Adresse geschickt und landete bei unseren alten Nachbarn. Bin dann mit Papa dahin, um sie abzuholen, schön immer den Sicherheitsabstand beachtend. Paket lag auf dem Flur und der alte Nachbar ist schön an der Haustür stehen geblieben. Also, sollte das hier mal später wer lesen, der das nicht miterlebt hat, so was hätte man sich vorher echt nie vorstellen können und war für alle sehr, sehr komisch - obwohl komisch ist eigentlich das falsche Wort, denn spaßen konnte und kann man mit Covid-19 auf keinen Fall.
Papa konnte noch jeden Tag in die Firma fahren und hat da z.B. gegen seinen Chef-Chef-Chef Carrera-Rennen gefahren, denn er war bis ins Finale beim People-Day vorgedrungen. Mittlerweile sitzt Papa nur noch unten in unserem Keller und macht Home Office und seinen Chef-Chef-Chef sieht er nur noch übers Internet, denn alle müssen von zu Hause arbeiten. Wir konnten auch noch unbeschwert in Restaurants gehen und uns die dicksten Drinks der Welt bestellen, tja, auch das sollte für lange Zeit erstmal das letzte Mal gewesen sein;-(
Zufall? Oder doch nicht? Anfang März 2020, als Corona schon in China im vollen Gange war und auch Europa hatte der Virus bereits erreicht, welcher häufig auch mit einer Grippe verglichen werden sollte, da trat in Deutschland die Impfpflicht gegen Masern in Kraft. Masern übrigens eine Krankheit mit einer 5-fach höheren Ansteckungsrate als Covid-19 (zumindest derzeitiger Stand) und wer darf dazu (also zu der Masern-Impfpflicht) in der Tagesschau seine Meinung abgeben? - Unser Papa!
Mama und Papa hatten vor sich mal eine Auszeit zu gönnen und haben die Frühjahrsferien in HH dazu genutzt mal ein paar Tage in einem Wellnes-Hotel zu verbringen. Also es war ihnen sicherlich auch mal mehr als gegönnt und hey, für uns hieß das Urlaub bei den Omis und Opa, wo wir dann auch immer mit unseren Cousins und Cousinen spielen können. Das ist ja auch nicht das Schlechteste. Ich habe mich dann da auch gleich nützlich gemacht und mal Omas Garten vom Laub befreit.
Unsere Eltern hingegen sind noch mal schnell weiter nach Norderney gefahren und hatten bei bestem Wetter ein paar sehr entspannte Tage. Logisch beherrschten inzwischen die täglichen News zur Entwicklung der Corona-Pandemie die Nachrichten und Mama und Papa hielten sich immer bereit, jederzeit wieder nach Hause zu kommen. Auch in Deutschland waren schon mehrere 1000 Leute mittlerweile in Quarantäne.
Inzwischen gab es in den meisten Bundesländern Empfehlungen doch bitte auf größere Partys zu verzichten. Somit entschied sich dann auch Onkel Thomas dafür, angesichts der immer ernster werdenden Situation, seine geplante Party anlässlich seines 40ten Geburtstages ausfallen zu lassen. Wir haben uns dann noch im kleinen Kreis bei ihm eingefunden, aber sind wir ehrlich so ne Stimmung wie auf einer richtigen Party kann da natürlich nicht aufkommen. Am darauffolgenden Montag wurden dann auch alle deutschen Inseln für den Tourismus gesperrt, also Mama und Papa haben die letzte Chance genutzt, nun mussten alle Touristen zwangsweise die Inseln verlassen.
Für uns hieß es dann auch einen Tag früher als geplant zurück nach Hamburg. Alle Partys waren ja eh abgesagt. Aber hey, das was zwar immer wieder erzählt wurde, aber keiner wirklich glauben wollte, war eingetreten. Die Leute fingen wie wild an zu "hamstern". Samstag Abend noch mal eben das Nötigste einkaufen - denkst du! Wir haben kaum noch was bekommen, keine Milch mehr, keine Eier mehr etc. Das Schrägste und ich bin mir sicher unter dem Schlagwort wird diese Pandemie den Deutschen auch ewig im Gedächtnis bleiben, es hat 4 Tage gedauert, bis Papa endlich die erste Packung Klopapier ergattern konnte. Es wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben, warum um alles in der Welt denn jeder Deutsche offensichtlich meinte hunderte von Klopapierrollen zu Hause horten zu müssen.
Wie auch immer, die Situation war einfach außergewöhnlich und wie soll man sich jetzt verhalten? Die Ansagen bzw. Maßnahmen wurden immer drastischer, zunächst hieß es möglichst Kontakt vermeiden, dann wurden Treffen in der Öffentlichkeit mit mehr als 2 Personen untersagt. Aber was ist Öffentlichkeit und was lässt sich wirklich umsetzen? Hier gibt es sicherlich die unterschiedlichsten Meinungen zu und was richtig und falsch war, ob das jemals jemand wirklich sagen können wird, dass wage ich mal zu bezweifeln. Fest steht und daran waren sich alle einig, es galt zu verhindern, dass sich die Krankheit weiter exponentiell verbreitet, was Anfangs auch in Deutschland der Fall war. Ziel war es die Anzahl der Schwersterkrankten in einem "verkraftbaren" Rahmen zu halten - heißt, dass all diese Personen auch noch bestmöglich behandelt werden können. Letztendlich so die Experten werde die Zahl derjenigen die sich mit Covid-19 infizieren die gleiche sein, wir müssen "nur" verhindern, dass sich nicht alle gleichzeitig anstecken. Also komplette Isolation für alle, hilft nicht, denn die verschiebt das Problem nur nach hinten. Somit Kontakt ist eigentlich erwünscht, aber nur wie viel?
Viele machen jetzt Home Office, andere fahren wie gewohnt weiter jeden Tag zur Arbeit. Einschränkung der Kontakte ist auf alle Fälle richtig, aber lassen sich Kontakte komplett verhindern? Was haben wir davon, wenn wir am Ende alle wahnsinnig sind und uns gegenseitig die Köpfe einschlagen? Von daher plädiert mein Papa auf ein gesundes Maß an Kontakten, die einfach notwendig und oft auch nicht wirklich zu verhindern sind. Heißt spielen und buddeln mit den Nachbarn in unserem Garten ist von seiner Seite auch weiter erlaubt.
Sicherlich nicht verwunderlich, dass es unterschiedlichste Ansichten zu dem Thema Kontakte gibt und Papa sagt immer, dass er mehr als nachvollziehen kann, dass andere hier eine andere Sichtweise haben. Vielleicht kam es da ganz gelegen, dass unser Garten dann kurzfristig als Buddelbude dicht gemacht wurde, denn plötzlich wurde dann doch mal der Rasen dort vom Bauträger gesägt. So werden die Kontakte jetzt automatisch noch weniger, aber hey, ganz wegfallen werden sie wohl nicht und wenn Papa mit dem Kuscheltier vom Nachbarn ein Bier trinken muss, um nicht komplett verrückt zu werden;-)
Da wir Zwei absolut keine Lust haben den ganzen Tag im Haus zu verbringen und man muss ja auch wissen, dass draußen auch endlich mal überwiegend gutes Wetter war - wisst ihr noch, vorher hat es wochenlang praktisch nur geregnet - also mein großer Bruder und ich, wir sind jetzt viel mit Mama und Papa raus. Das Niendorfer Gehege liegt ja jetzt praktisch um die Ecke und da kann man nicht nur hervorragend mit dem entsprechenden großen Abstand zu anderen spielen, da kann man sogar noch Tiere bewundern.
Oder wir gehen einfach in Stück vor die Tür, dort wo die Kollau fließt, schmeißen dort Steine oder Stöcker in selbige oder klettern ein wenig in den Bäumen dort und hängen da einfach ein wenig ab wie faule Löwen.
Sind wir mal ehrlich, jetzt waren wir schon seit knapp 4 Wochen nicht mehr in der Kita, wir kamen ja direkt aus dem "Urlaub", als dann ab dem 16. März auch in Hamburg sämtliche Kitas geschlossen wurden. Die Schulen waren ja aufgrund der Ferien eh schon 2 Wochen zu. Also nach so einer langen Zeit sind alle inklusive Eltern für jede Abwechslung dankbar und so kam es uns auch mehr als gelegen, als dann Ende März doch tatsächlich in Hamburg noch ein paar Schneeflocken den Boden erreichen sollten und zumindest für knapp 2 Stunden konnten wir den Schnee auch genießen - hat zumindest für nen Minischneemann gereicht;-)
Derzeitiger Stand ist, dass die jetzige Situation, also eine gewisse Kontaktspeere und die Schließung der meisten Geschäfte sowie aller Schulen und Kitas mindestens noch 2 weitere Wochen Gültigkeit haben wird. Ganz ehrlich, wir denken, es wird noch deutlich länger werden und hoffen einfach, dass es nicht noch schlimmer wird, heißt eine komplette Ausgangssperre verhängt wird.
Wir hoffen, dass wir in unserem nächsten Bericht dann davon berichten können, wie es ist, wenn alles so langsam wieder zur Normalität zurückkehrt. Machen wir uns alle nichts vor, bis alles wieder ganz normal sein wird, das wird noch Monate dauern, aber zumindest das Alltagsleben sollte sich dann hoffentlich so langsam wieder dem Normalzustand genähert haben und wir sollten auch wieder unsere Omas und Opa besuchen dürfen.
Bis dahin - bleibt gesund!