Haio Vorschule

Ha, jetzt hattet ihr sicherlich gedacht mein kleiner Bruder wird hier anfangen. Jaja, der kommt nachher auch noch genug zu Wort und dann überlasse ich das Berichten ja auch gerne wieder ihm. Wollte halt hier bevor es mit der Schule losgeht nochmal kurz auf die Ferien eingehen. Man, man, man, wir hatten echt mal wieder superviel Spaß und das Wetter war auch meist gut. Muss ich euch ja nicht mehr erzählen, Wasser ist unser Element und ob im Garten oder im Naturfreibad, gerne haben wir das ganze dann auch mit unseren Freunden aus der Nachbarschaft genossen. Das mit der Nachbarschaft klappt hier bei uns eh super, hier hilft jeder jedem und wenn es dann mal bei den Nachbarn was zu reparieren gibt, dann hilft Papa auch gerne mal mit.

 

So, jetzt aber ich!!! Wie ja im letzten Bericht schon angekündigt, jetzt ging es auch für mich los. Wie sagen Mama und Papa immer, jetzt beginnt der Ernst des Lebens. Frag mich immer, was Ernst damit zu tun hat und außerdem heißt es ja auch erstmal Vorschule und noch nicht Schule, wie bei meinem großen Bruder, der ja jetzt schon in die 2. Klasse geht. Aber ob Vorschule oder Schule, gewisse Traditionen sind gleich und das ist auch gut so, oder glaubt ihr, ich hätte auf meine Schultüte verzichten wollen, auch wenn es "erst" in die Vorschule und noch nicht in die Schule geht?! Meine Schultüte war auf alle Fälle schon mal richtig groß, bloß auspacken durfte ich sie erstmal nicht, damit war ich nicht ganz einverstanden, aber ok, trag ich sie halt erstmal. Mama und Papa waren auf alle Fälle stolz wie Bolle und auch mein großer Bruder hat mich dann an der Schule schon erwartet und hatte extra zwei Stunden eher frei bekommen, damit er bei der "Einschulungszeremonie" auch zugucken konnte.

Dann ging es los und ich muss ja zugeben, dann wurde mir doch etwas mulmig und mir war die ganze Sache nicht mehr wirklich geheuer. Wie war das nochmal mit dem Ernst des Lebens? Und was erwartet mich da jetzt alles? Also eigentlich hatte es mir ja in der Kita super gefallen, warum sollte ich denn jetzt in die Vorschule? Ja, schon klar, auch ich will jetzt ein großer Junge sein, aber ich kenn die meisten doch überhaupt nicht und jetzt soll ich da auch ganz alleine mitgehen, ohne Mama oder Papa. Dann waren da auch noch all die anderen Leute in der Aula - nee also wirklich, da ist mir mein Herz dann doch noch ein wenig in die Hose gerutscht. Aber letztendlich habe ich dann all meinen Mut zusammen genommen und bin mit meiner neuen Vorschullehrerin und meinen neuen Mitschülern und Mitschülerinnen zu unserem Klassenraum gegangen. Dort haben wir dann unsere erste Vorschulstunde ganz ohne Eltern abgehalten. Danach sollte es dann zur Feier des Tages Essen gehen und dort sollte ich dann auch endlich in meine Schultüte reinschauen dürfen. Mama und Papa wollten aber unbedingt noch mehr Bilder machen, das fand auch mein großer Bruder nicht mehr lustig, auch der war ja schon gespannt, was denn wohl in meiner Schultüte so alles drin sein könnte.

Dann konnten wir endlich los zum Essen und mein großer Bruder hat dann auch gleich mal geholfen und meine Schultüte getragen. Ich musste ja auch schon meine Schultasche tragen und so langsam wurde die Schultüte echt schwer. Wir haben sie dann beim Essen auspacken dürfen, ich sag euch, da waren schon super viele Sachen drin. Natürlich auch nützliche Sachen für die Vorschule, sowas wie Stifte und so, aber auch Spielsachen. Wir haben uns dann zur Feier des Tages auch ein super leckeres Essen gegönnt und Mama und Papa durften auch einen Sekt trinken. Aber hey, jetzt verrate ich euch mal etwas, als wir dann nach Hause gekommen sind, da gab es noch mehr Geschenke für mich, denn die Sachen passten gar nicht alle in die Schultüte;-) Also mein Fazit, wenn ich dann im nächsten Jahr so richtig eingeschult werde, dann muss die Tüte noch größer werden und hey, überlegt mal, dann bin ich ja auch schon wieder gewachsen und dann kann ich auch locker eine noch größere und schwerere Schultüte tragen;-)

Jetzt war ich ja endgültig ein großer Junge, ich gehe jetzt auch jeden Morgen zu Fuß zur Vorschule. Ok, ich finde es schon gut, dass ich den gleichen Weg habe wie mein großer Bruder, da können wir immer zusammen gehen und irgendwie fühle ich mich dann schon sicherer, neben und zwischen all den anderen Schulkindern, wenn dann mein großer Bruder bei mir ist. Der hat dann übrigens jetzt auch gemeint, dass wir dann jetzt auch beide unten schlafen sollten und ich nicht mehr unter ihm liegen müsse. Somit haben wir dann schnell noch mal ein Foto gemacht, wie unsere Betten früher gestanden haben und dann ist Papa angefangen umzubauen. Seitdem schlafe ich jetzt nicht mehr unter meinem großen Bruder sondern im Prinzip hinter ihm.

Auch ich muss euch hier von was ganz Besonderem erzählen, deswegen übernehme ich jetzt erstmal wieder. Gleich zu Anfang des 2. Schuljahres, hieß es für uns den Kindern der 2a - Klassenfahrt! Eine ganze Woche sollte es auf einen Pferdehof gehen. Ja, da staunt ihr was?! Ich kann euch sagen, meine Omis konnten es gar nicht glauben, da hieß es immer nur, wie der ist doch noch so klein, eine ganze Woche Klassenfahrt, jetzt schon, wo er doch gerade erst in die 2. Klasse gekommen ist. Hallo - klein bin ich schon lange nicht mehr und ich kann jetzt ja schon mal vorweg nehmen, war auch überhaupt kein Problem, dass ich eine Woche ohne Mama und Papa und meinen kleinem Bruder war.

Am Montag früh ging es los und ihr seht ja, Koffer war gepackt und ich voller Vorfreude. Ich wusste ja, dass wir auf einen Reiterhof fahren werden und ja ich gebe zu, erst war ich mir nicht wirklich sicher, ob ich das mit dem Reiten auch gut finde, aber es war super. Wir hatten immer ein Pferd um das wir uns dann zu zweit kümmern mussten und auf dem wir dann abwechselnd jeden Tag ein wenig reiten durften. Mein Kumpel und ich hatten mit Sissy nicht nur das größte, sondern auch das schönste und liebste Pferd vom ganzen Reiterhof.

Klar Reiterhof, die hatten natürlich viele Pferde, aber neben den Pferden gab es auch ganz viele andere Tiere dort. Und was wir dort alles gemacht haben, eigene Kartoffeln gerntet und daraus dann auch selber Pommes gemacht, wir haben gefilzt und natürlich gab es auch Lagerfeuer mit Stockbrot machen und allem drum und dran.

Ich hatte natürlich einen großen Vorteil im Vergleich zu vielen anderen aus meiner Klasse, ich kenne mich ja auf einem Bauernhof schon richtig gut aus und ich kenne natürlich auch all die Tiere, die auf einem Bauernhof so leben und habe deswegen auch überhaupt keine Angst vor Kühen und so. Soll ich euch was sagen, wir haben einen Melkwettbewerb gemacht und ich bin Dritter geworden. Ich hatte halt auch nichts dagegen, wenn mich dann mal eine Kuh ein wenig abgeschleckt hat.

Ok, Ferien sind jetzt vorbei und ja, ich gehe jetzt zur Vorschule und mein großer Bruder auch wieder zur Schule. Aber das heißt ja nicht, dass der Sommer vorbei ist und wir jetzt keinen Spaß mehr haben oder so. Na klar treffen wir uns dann auch nach der Schule mit unseren Freunden und solange Sommer ist, gibt es natürlich auch bei jeder Gelegenheit Eis. Aber auch hier sind wir mittlerweile unter die Gourmets gegangen, so ein einfaches Eis am Stiel oder einfach mal eine Kugel im Becher, nee, nee da, auch wir wissen, dass so ein Spaghetti-Eis ja viel, viel besser schmeckt.

Auch Mama und Papa sind natürlich wieder zu ihrem Recht gekommen auch mal etwas für sich zu machen. Papa hat sich die Ärzte auf der Trabrennbahn angeschaut, während Mama auf dem Hafengeburtstag (jau, der hat in diesem Jahr mal im September und nicht im Mai stattgefunden) Selig angeschaut. Mein kleiner Bruder und ich haben das nicht wirklich verstanden, also wir gehen ja eh ungern zum Arzt, aber weswegen man sich dann abends noch die Ärzte angucken muss, nee, datt will nicht in unseren Kopf. Papa meinte nur, die hätte er sich schon in seiner Jugend angehört und angeguckt und Mama hat auch in ihrer Jugend wohl schon Selig gehört - stellt sich für uns die Frage, wie man selig hören kann. Papa war übrigens auch mit seinen Kollegen laufen, Papa läuft in den letzten 2 Jahren eh ziemlich viel, da konnte er jetzt mal zeigen, dass sich das ganze "Training" auch gelohnt hatte. Er war auf alle Fälle mit seiner gelaufenen Zeit nachher mehr als zufrieden.

Ach und unsere Omis und Opa haben wir auch noch wieder besucht. Gab auch wieder eine mehr als guten Anlaß dafür, denn unser Onkel Tono ist 50 Jahre alt geworden und er hat dann auch die Gunst der Stunde genutzt und es mal so richtig krachen lassen. Vielleicht könnt ihr euch ja noch erinnern, bei Papa konnte ja aufgrund von Corona keine große Party stattfinden. Nee Corona gibt es noch immer, und wo ich das hier gerade berichte, steigen auch die Zahlen wieder deutlich. Aber und das ist das andere, man darf inzwischen trotzdem so richtig feiern, wenn man will und da hat Onkel Tono dann auch mal kein Geld und keine Mühen gescheut und seinen 50ten so richtig zelebriert. Jajaja, während wir um halb 8 von Oma Margret abgeholt wurden, haben die anderen noch richtig lange gefeiert.

Apropo feiern, auch hier in Hamburg bei uns gab es was zu feiern. Hier hieß es Deckeleinweihnung! Jetzt werden sich sicherlich ziemlich viele fragen - Deckeleinweihnung? Was bitte schön soll denn das sein? Also bei uns um die Ecke geht doch auch die Autobahn vorbei und so eine Autobahn die macht ganz schön Krach. Da hat man sich in Hamburg gedacht, wisst ihr was, wir machen mal einen Deckel drüber und oben auf dem Deckel entsteht dann ein kleiner Park. "Unser" Teil des Deckels ist zwar schon länger fertig, schon seitdem wir hierher gezogen sind, aber jetzt wurden erst die Arbeiten oben auf dem Deckel abgeschlossen und der Deckel offiziell eingeweiht. Der Bürgermeister von Hamburg war auch extra gekommen, aber ganz ehrlich, wir hatten eher andere Sachen, die wir für interessant hielten, als so eine Ansprache von unserem 1. Bürgermeister.

War übrigens nicht das einzige Fest bei uns um die Ecke, wir hatten hier auch Stadtteilfest, sagen wir mal ist so eine Art kleine Kirmes. Da gibt es dann neben Musik und jeder Menge Stände mit Leckereien natürlich auch ein Karussell. Wir haben uns dann gleich erst mal den Feuerwehrwagen gesichert und Papa hatte so seine Schwierigkeiten uns da wieder raus zu kriegen. Ach ja, bevor wir das hier abschließen, ich bin jetzt nicht nur in der Vorschule, ich bin jetzt auch offiziell in einem Fußballverein. Papa meinte, da müsse ich natürlich für das erste Training auch gleich das richtige Outfit tragen. Fazit Trikot passt, richtige Fußballschuhe habe ich inzwischen auch. Schauen wir mal, wie das weitergeht und ob es mir dann da auch wirklich gefällt, davon dann vielleicht beim nächsten Mal mehr.

Bis dahin macht es wie wir und genießt das Leben!

 

[Buch 4]

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