Joris 8 Jahre

So ist er halt, mein großer Bruder. Beim letzten Bericht, in dem es hauptsächlich um mich gehen sollte, durfte er mit dem Berichten anfangen. Da wollte er sich dann doch gleich wieder revanchieren. Natürlich werdet ihr gleich alles von Joris erfahren, wie er seinen 8ten Geburtstag gefeiert hat und so. Aber das erst ganz am Ende, denn vorher ist noch soooooo viel passiert und natürlich wollen wir euch auch davon erzählen.

Wie gerade ja bereits erwähnt, darf ich anfangen. Anfang Oktober haben es dann endlich mal die Tante und der Onkel von Mama zu uns geschafft, die wollten immer schon mal kommen, aber Corona und so haben es irgendwie nicht früher möglich gemacht. Oma und Opa sind dann auch gleich mitgekommen. Die haben sich dann erstmal unser "neues" (ist ja eigentlich schon lange nicht mehr neu) Zuhause angeschaut. Aber wo sie dann schon mal in Hamburg waren, wollten sie auch etwas erleben und so entschied man sich Sonntagmorgen den traditionellen Hamburger Fischmarkt zu besuchen. Also nee, jetzt mal ehrlich, da stehen ja wir selbst nicht freiwillig so früh auf. Wir sind dann auch mit Mama liegen geblieben, aber Papa ist mit. Gut, wir geben ja zu, so ein Sonnenaufgang im Hafen der hat was und dann nochmal ok, ok, ok, wer so früh aufsteht, der darf sich dann auch auf einem Sonntag schon recht früh auf der Reeperbahn ein Bierchen gönnen.

Jetzt übernehme ich zunächst einmal und muss euch erzählen, dass der Oktober überhaupt nicht so gelaufen ist wie geplant, zumindest ein Teil davon. Eigentlich hatten wir Urlaub in einem Familienhotel gebucht und hatten uns alle schon sowas von darauf gefreut. Zwei Wochen bevor es dann losgehen sollte, wurde uns mitgeteilt, dass das nagelneue Hotel leider nicht fertig geworden ist und somit noch keine Gäste aufnehmen darf. Ohhhhh man, ihr könnt euch vielleicht vorstellen, die Enttäuschung war auf allen Seiten riesengroß, aber hey, wir haben das ganze dann jetzt auf März geschoben, also bis dahin sollten die das Hotel dann ja hoffentlich fertig haben. Na, auf jeden Fall hatten wir ja frei und Papa hatte ja auch schon Urlaub eingereicht. Somit hieß es, schauen wir mal, was man sonst so anstellen kann - und Überraschung, Überraschung, denn wie ihr jetzt gleich lesen und sehen werdet, langweilig ist uns sicherlich nicht geworden;-) Erstmal sind wir in so ein Kinderspielezentrum gefahren, ist eigentlich um die Ecke und da kann man sogar fast mit dem Rad hinfahren. Könnten jetzt hier 100 Bilder zeigen, was man da alles machen kann, nur soviel, wir hatten einige Stunden lang so richtig Spaß und das werden wir sicherlich jetzt auch öfter mal besuchen!

Tja und wenn man dann schon mal die Ferien zu Hause verbringt, dann kann man auch mal größere Projekte angehen. Die, die mich kennen, wissen sicherlich, dass Puzzeln eines meiner großen Leidenschaften ist und inzwischen teilt mein kleiner Bruder diese Leidenschaft auch. Da auch Papa noch zu Hause war und Zeit hatte, haben wir es gewagt und das 1000er Puzzel, welches ich auf dem letzten Flohmarkt erstanden hatte, in Angriff genommen. Nein, hat sich nicht Papa oder Mama ausgesucht, das habe ich mir ausgesucht und wenn man dann das Licht ausmacht, dann leuchtet es sogar. Ja und ihr seht es ja, wir haben es geschafft.

Klar dass wir dann auch mal schnell wieder unsere Jahreskarte für den Tierpark genutzt haben. Eigentlich darf man es ja nicht laut sagen - ja, wir schauen uns natürlich auch immer ein paar Tiere an, aber hey, eigentlich haben wir die ja alle schon mal gesehen und von daher, das beste am Tierpark ist einfach der Spielplatz und dass wir da eigentlich auch immer ein Eis bekommen. Ich meine, selbst im Streichelzoo sind wir inzwischen eigentlich die Platzhirsche und nicht die Ziegen und Schafe.

Nun waren wir ja jetzt nicht in den Urlaub gefahren und Ferien waren ja nicht nur in Hamburg. Da kam meine Cousine auf die Idee, hey, lass uns doch mal den Joris und den Haio in Hamburg besuchen. Die Idee fanden wir natürlich supertoll und so haben wir es dann auch gleich umgesetzt. Wir wollten ihnen natürlich auch was von Hamburg zeigen. Ich hab dann meine Cousine an die Hand genommen und dann sind wir mal rein in die Stadt. Es ging zum Hafen und dann mit dem Schiff zur Elphilharmonie. Schiff fahren, das können ja mein Cousin und Cousine in Dreierwalde dann doch nicht so oft. Aber ganz ehrlich so oft machen wir das hier ja auch nicht und es hat uns allen super Spaß gemacht, auch wenn die Fahrt nicht wirklich lange dauert. Natürlich sind wir dann auch anschließend die Elbphilie hoch. Echt schon cool da oben und welche Aussicht man da hat - Wahnsinn!

Jetzt darf ich euch erzählen, was Papa in der zweiten Hälfte der Ferien noch erlebt hat, der hat nämlich noch Urlaub machen können. Ok, ok, war wohl dann doch nicht ganz Urlaub. Er war auf einer Konferenz in Athen. Papa war vorher noch nie in Athen gewesen, deswegen hat er sich dann am Anreisetag gleich auf die Socken gemacht, um wenigstens auch etwas von der Stadt zu sehen und nicht nur das Konferenzhotel. Also er ist zu Fuß los, nur mit einem winzigen Stadtplan ausgestattet und hat als grobes Ziel die wohl größte Attraktion in Athen die Akropolis gewählt. Als erstes kam er am Panathinaiko-Stadion vorbei - nein, nein, es ist nicht das Stadion von Panathinaikos Athen, es ist das Olympiastadion der ersten olympischen Spiele der Neuzeit (Anno 1896). Es trägt auch den Spitznamen Kallimarmaro (schöner Mamor). Das Stadion wurde für die olympischen Spiele der Neuzeit auf dem antiken Stadion welches um 330 v. Chr. erichtet wurde, um dort jährlich die Panathenäischen Spiele abzuhalten, nach den Strukturen der Reste des ursprünglichen Stadions wieder aufgebaut. Schon das ursprüngliche Stadion soll Platz für 50.000 Besucher gehabt haben. Unter den Römern wurde es dann noch erweitert und fortan als Stadion genutzt. Die Laufbahn im inneren, hatte die genormte Länge von einem Stadion (ca. 400 m), daher auch der Name Stadion, der ja auch heute allgemein für Sportstätten genutzt wird. Auch heute wird das Stadion immer mal wieder genutzt, so fand hier 1968 das Finale der Basketballer um den Europapokal der Pokalsieger vor um die 80.000 Zuschauern statt. Praktisch auf der anderen Straßenseite vom Stadion befindet sich das Zappeion. Ein Gebäude welches 1888 zu Ehren von Evangelos Zappas dem Begründer der Olympien (eines der Vorläufer der Olympischen Spiele) errichtet wurde. Also klar, auch da ist Papa schnell vorbei und hat ein paar Bilder bei bestem Wetter gemacht.

Aber es hieß nur nicht zu lange aufhalten, Papas Zeit war ja auf 3 Stunden begrenzt, ergo schnell weiter und so gelangte er dann schließlich auch an den Fuß der Akropolis. Die Akropolis steht auf einen Hügel der die umgebenen Stadtteile um 60 m überragt und ist dann leider auch untenrum schon weitläufig eingezäunt. Aufgrund der mangelnden Zeit und der Schlangen, die sich hier schon vor den Kassen gebildet hatten, hat sich Papa dafür entscheiden, nur ein Foto von unten zu machen und sich dann lieber wieder auf den Weg zurück zum Konferenzhotel zu begeben. Mittlerweile war auch schon deutlich mehr als die Hälfte seiner 3 Stunden vergangen. Aber auch auf dem Rückweg hat er noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit eben schnell mitgenommen. So konnte er kurz einen Blick auf die sehr gut erhaltenden Überreste eines Bades aus Zeiten des Byzantinischen Reiches werfen. Kurzer Ausflug in die Geschichte, das Byzantinische Reich auch Oströmische Reich genannt, entstand nach Teilung der Herrschaft im Römischen Reich von 395 n.Chr. in zwei Verwaltungseinheiten, welche jeweils einen eigenen Kaiser hatten. Das oströmische Reich wurde aus Konstantinopel - auch Byzanz genannt - regiert, um dann später (ca. 476 n.Chr.) von hier das gesamte (römische bzw. byzantinische) Reich zu regieren. Aber in Athen gibt es nicht nur alte Sachen zu bewundern, auf dem Rückweg hat Papa dann noch kurz Halt an der riesigen Plastik "Der Läufer" des Bildhauers Costas Varatsos gemacht. Dieser entstand 1988 im Rahmen der Kunstaktion Dromena. Hier sollten eigentlich nur temporär Kunstwerke überall in der Stadt aufgestellt werden, aber der Läufer blieb erhalten, musste dann allerdings aufgrund des Baus der neuen U-Bahn umziehen und wurde 1994 erneut als 12 m hohe Skulptur aus Glasplatten errichtet, allerdings an einem neuen Ort und steht jetzt auf dem Omonia-Platz. Übrigens hat Papa mir gesagt, dass seine Füße nach dem Speed-Sightseeing wie er es genannt hat, ganz schön gequalmt hätten. Also das hätte ich ja gerne mal gesehen, ich weiß ja, dass Autos qualmen können, aber Füße????

Es waren ja noch Ferien und Papa war unterwegs und da Mama an dem Wochenende dann auch mit ein paar Freundinnen noch weg wollte, sind wir für 3 Tage zu Oma und Opa gegangen. Klar eigentlich wollten wir dann auch bei Oma Margret vorbei schauen, aber die hatte leider Corona bekommen - jaja, das Thema begleitet uns immer noch und wirft auch weiterhin immer wieder Pläne über den Haufen. Aber hey, alles kein Problem, wir hatten auf alle Fälle unseren Spaß bei Oma und Opa und waren da meist auch nicht alleine;-) Papa hat uns dann auf seinem Rückweg von Athen wieder mit nach Hamburg genommen.

Wie ihr ja alle wisst, kurz vor meinem Geburtstag ist noch Halloween. Klar machen wir auch da mit und mein Bruder hatte sogar das Glück sich zweimal verkleiden zu dürfen, denn an dem Montag nach Halloween hat er in der Vorschule nochmal Halloween gefeiert und dort den Laden als Schlange unsicher gemacht. Ich habe mich in diesem Jahr zunächst einmal darauf beschränkt Süßes an die anderen Kinder zu verteilen, die bei uns geklingelt haben, wollte ja auch mal sehen, wie die sich so verkleidet haben. Außerdem, als mein kleiner Bruder mit den Kindern aus der Nachbarschaft losgezogen ist, da war es ja noch nicht mal richtig dunkel. Also später als es dann dunkel war, hat sich der Fledermaus Vampir auch noch auf die Socken gemacht und ist von Tür zu Tür gezogen. Was soll ich euch sagen, die Ausbeute war mal wieder mehr als reichlich und wir hatten ganz schön zu tun, die Beute unter uns aufzuteilen.

Jetzt aber endlich zum wichtigsten Ereignis über das wir hier in diesem Bericht was erzählen wollen - mein 8ter Geburtstag. Ohhhh was habe ich die Tage vorher schon runter gezählt und wie sehr habe ich mich auf diesen Tag gefreut. Ich hatte mir den neuen Legozug gewünscht und mir war sofort klar, als ich das große Geschenk am Morgen auf meinem Geburtstagstisch gesehen habe, das kann nur der Zug sein. Hab mir dann auch das große Geschenk bis zum Schluß aufbewahrt.

Direkt nach der Schule ging es weiter, ich hatte all meine Freunde und Freundinnen eingeladen. Nach Papas Meinung viel zu viele, aber hey, sind doch alles meine Freunde, da kann ich doch nicht einfach einen nicht einladen?! Es sind dann auch fast alle gekommen, nur ein Gast musste leider absagen. Klar, ich hatte natürlich auch so viele eingeladen, weil ich ja wusste, jeder bringt auch noch ein Geschenk mit;-)

Ich glaube ich muss hier niemanden mehr sagen, dass ich ein großer Feuerwehrfan bin. Somit war das Motto meines Geburtstages selbstredend Feuerwehr. Nicht nur meine Einladungskarten waren schon mit diesem Motto versehen, oder auch die Giveaway Tüten, die später jeder mit nach Hause nehmen konnte, waren auf dieses Thema abgestimmt. Auch die Kuchen die es gab, ließen keinen Zweifel aufkommen, wie das Motto lautete.

Es ging dann mit alle Mann zum Feuerwehrmuseum nach Norderstedt - ohhhh ich sage euch, eine ganz schöne logistische Herausforderung für Mama und Papa. Es hieß schließlich zwölf Kinder sicher nach Norderstedt zu bekommen und auch wieder zurück. Nur gut, dass die Nachbarn ein etwas größeres Auto haben, wo ein paar mehr Kinder reinpassen. Das Feuerwehrmuseum war ein einziger Spaß. Nicht nur, was wir alles besichtigen bzw. sehen konnten - den Schlauchturm, ein Feuerwehrschiff, diverse alte Feuerwehrautos, nein, wir konnten auch direkt einen richtig Einsatz spielen und haben dazu auch echte Feuerwehranzüge anziehen können. Und letztendlich haben wir noch einen Baum löschen müssen, dafür mussten wir eine Wasserkette mit Wassereimern bilden. Puhhhh, da mussten wir alle ganz schön rennen und sind auch alle ziemlich nass geworden, aber wir hatten ja alle wasserfeste Kleidung an.

Einem Tag nach meinem Geburtstag wollten uns dann unsere Cousins mit Familie besuchen. Leider ist einer meiner Cousins krank geworden - nein dieses Mal kein Corona - so dass er und sein Papa nicht mitkommen konnten. Aber die anderen sind trotzdem gekommen und hey, na klar, die hatten natürlich auch noch wieder Geschenke für mich dabei. Aber jetzt müssen wir auch mal ehrlich sein, deren Besuch hatte auch noch einen zweiten Grund. Mein Cousin Theo wollte endlich mal wieder mit Papa ins Stadion und die beiden haben dann auch einen HSV Sieg sehen dürfen.

Jetzt darf ich nochmal kurz übernehmen. Nur ein paar Tage nach dem Geburtstag von meinem großen Bruder ist dann ja noch Laterne laufen. Dieses Mal hatte ich an diesem Wochenende unser Vorschulmaskottchen Willy zu Gast. Klar, dass der dann auch mit musste zum Laterne laufen, wir haben extra noch einen Laternenstab und eine Laterne mehr mitgenommen, damit auch Willy eine Laterne halten konnte. Ich sag euch, war ganz schön anstrengend und Willy und ich waren dann auch Abends beide ziemlich geschafft und sind sofort eingeschlafen.

So meine Lieben das soll es dann erstmal wieder gewesen sein. Die nächste aufregende Zeit startet praktisch jetzt schon, es geht mit riesigen Schritten auf Weihnachten und den nächsten Jahreswechsel zu. Wie das so alles wird, berichten wir dann natürlich auch hier an gewohnter Stelle, so verabschieden wir uns jetzt wie gewohnt mit:

Bis dahin macht es wie wir und genießt das Leben!

 

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