Gardasee und Verona 2013

Italia, bella Italia, wie sehr vermissen wir dich doch??!!! Logisch, dass unser erster Urlaub nach der Rückkehr von Turin nach Hamburg uns irgendwie nach Italien führen musste. Aber warum denn dann Gardasee, wird sich jetzt wahrscheinlich der ein oder andere fragen. Der Teil von Italien, wo eh nur Deutsche sind?! Tja, aber eben diesen Teil von Italien hatten wir während unseres Italienaufenthalts noch nicht gesehen und wenn schon alle Deutschen dort hinfahren und davon so schwärmen, dann müssen doch auch wir uns mal ein Bild machen.

Es sollte mit dem Auto nach Limone am westlichen Ufer vom Gardasee gehen. Wir waren ja inzwischen Autofahrten von 12 Stunden und mehr gewöhnt, aber warum soll man sich quälen, wenn es auch gemütlicher geht? So beschlossen wir auf dem Hinweg einen Zwischenstopp in Rosenheim einzulegen. Tja, leider war das Wetter nicht allerbest und so kann ich euch hier von Rosenheim nicht sonderlich viel zeigen. Aber hey, die Schaltzentrale der Rosenheim-Cops konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

So, aber nun zu unserem eigentlichen Ziel. Ohne größere Probleme erreichten wir den Gardasee und unser Hotel in Limone. Schon der Weg zum Hotel entlang am westlichen Ufer des Gardasees, ist einfach traumhaft und wenn man dann noch so ein traumhaftes Hotel, mit einem atemberaubenden Blick vom Balkon über den See, erwischt, tja, was soll denn dann noch für den Rest des Urlaubs schief gehen? Das kann man dann doch schon mal feiern und da war es uns nur recht, dass auf dem Zimmer schon eine schöne Flasche Rosesekt auf uns wartete.

So, damit ihr dann dem Bericht auch ein bisschen besser folgen könnt, hier zunächst einmal eine kleine Übersichtskarte über den Lago di Garda. Wie gesagt, unser Hotel befand sich in Limone, am nordwestlichen Ufer des Gardasees, von hier aus wurden dann via Auto oder Schiff diverse kleine Ausflüge unternommen.

So, fangen wir mit Limone an, dem malerischen kleinen Örtchen, welches bis in den 1920er Jahren noch keine Straßenverbindung besaß und nur über den See zu erreichen war. Wie der Name schon sagt, baute man hier hauptsächlich in großen Gewächshäusern namens "Limonaie" Zitronen an. Die charakteristischen Pfeilerreihen prägen noch heute das Ortsbild, allerdings findet man nur noch ganz vereinzelt Zitronenbäume.

Unser erster kleiner Ausflug führte uns mit dem Schiff an das Nordufer des Sees, nach Riva, der größten Stadt am See. Riva besitzt eine malerische Altstadt, mit vielen sehenswürdigen Häusern und Kirchen, die ich hier nicht alle zeigen kann. Hab mir mal die Chiesa Santa Maria Assunta (rechts) ausgesucht. Diese sollte man sich aber nicht nur von außen, sondern auch von innen ansehen;-)

Unser zweiter Ausflug wurde mit dem Auto in Angriff genommen. Immer schön auf der Gardesana Occidentale am Westufer entlang. Unser erster Zwischenstop erfolgte in Gargnano. Gargnano war schon seit Jahrhunderten ein Hort der Wohlhabenden, daher finden sich hier viele prächtige Paläste und prächtige Kirchen. Z.B. den Palazzo Feltrinelli (links), heute ist hier eine Abteilung der Mailänder Uni untergebracht, dann der "Dom", die San Martino (allein wegen des Namens schon sehenswert;-) und unten die Gloriette des Palazzo Bettoni.

Von Gragnano ging es dann weiter runter bis nach Gardone, die angeblich exklusivste Ecke am See. Hier reiht sich ein Grandhotel an das nächste. Als Beispiele das "billigste", das Bellevue, mit nur drei Sternen und unten das Grad Hotel Gardone, inzwischen aber auch "nur" noch 4 Sterne. Highlights wie das Grand Hotel Fasano solltet ihr euch dann lieber mal selber anschauen. Ich habe hier lieber noch den Torre San Marco mit aufgenommen, warum? Dieser Turm wurde im 19. Jh. von einem Deutschen Namens Ruhland in Auftrag gegeben, er ist in seiner Bauweise mittelalterlichen Vorbildern nachempfunden und ist noch heute ein weithin sichtbarer Orientierungspunkt am Seeufer.

Auf dem Rückweg ging es dann zur Hochebene von Tremòsine hoch. Schaut euch die Bilder an, kann man sich dann vorstellen, dass man via Serpentinen hier 400m und höher die steile Felswand hochfahren kann? Ja man kann, und das Beste, die Straße ist in beide Richtungen zu befahren, aber an den meisten Stellen war ich froh, wenn ich mit unserem eher kleinen Wagen den engen Bergpass hochkam. Kommt dir dann wer entgegen, heißt es, ok, wer legt jetzt den Rückwärtsgang ein und fährt wieder bis zur nächsten Stelle zurück, an dem möglicherweise zwei Autos nebeneinander auf diese Straße passen. Hammer - So ne Straße bin ich noch nicht eher gefahren!

Grandios war dann natürlich das Restaurant, welches wir uns ausgesucht hatten. Das Miralago (rechts, der überhängende Balkon), welches in 400 m Höhe praktisch über dem See schwebt. Welch ein Ausblick, leider war es nur etwas diesig an dem Tag. Aber auch wenn ich teilweise Blut und Wasser geschwitzt habe, die Auffahrt hat sich gelohnt und wir sind auch ohne Macke wieder runter gekommen;-)

So, aber wir wollten ja auch ein paar ganz entspannte Tage an unserem wunderschönen Pool verbringen. Tja, nur sollte man sich dann vielleicht auch mal eincremen. Der erste Pooltag mit richtig Sonnenschein hatte fatale Folgen für mich!!!

Noch ärgerlicher ist das Ganze, wenn für den nächsten Tag eine Bergwanderung vorgesehen ist, wo es für mich hieß - Du bist der Rucksackträger! Es ging rüber nach Malcésine wo der Monte Baldo bezwungen werden sollte, das mit über 2000m Höhe, 37 km Länge und 11 km Breite größte Bergmassiv am See. Schon klar, wir sind da nicht alles abgewandert;-) Und wir waren uns auch schnell einig, hoch sparen wir uns mal, runter sollte reichen. Also ging es mit der Kabinenbahn "Funivia Panoramica" zum Tratto Spino ("Dornbusch") auf 1760 m hoch. In unserem Reiseführer war ein Wanderweg beschrieben, der uns runter bringen sollte. Also ich kann nur sagen, viele Passagen haben den Namen Weg sicherlich nicht verdient. Es ging steile enge Geröllpfade runter und ich kann euch sagen, auch wenn wir letztendlich nur bis zur Mittelstation auf 536 m runter sind, das ging auf die Knie und die Waden. Christiane konnte drei Tage lang keine Treppe mehr steigen;-) Aber ansonsten, traumhaft, einfach nur traumhaft!!!!

Danach hieß es dann erst Mal ausruhen am Pool, bzw. in Limone, bevor der nächste Ausflug in Angriff genommen werden sollte. Dieser sollte dann schon früh Morgens starten, wir wollten mit den Fähren praktisch ein mal den See abfahren und den Vorteil einer Tageskarte komplett ausnutzen. Gerade Morgens, wenn sich der Nebel so langsam auflöst bietet der See ein geradezu mystisches Panorama.

Es ging zunächst wieder am westlichen Ufer entlang, also konnten wir auch noch mal Gargnano und Gardone von der Seeseite aus bewundern. Immer wieder tauchten am Ufer Burgen oder imposante Bauten auf. So zum Beispiel der Duomo in Salo (unten). Eher amüsant fand ich dann die Wasserfontäne, wollte hier etwa jemand die Wasserfontäne unserer Binnenalster kopieren? Ok, da üben wir aber noch ein wenig;-)

Einen längeren Stopp haben wir dann in Sirmione gemacht. Dieser malerische Ort liegt am Südufer an der Spitze einer nadelförmigen Halbinsel und wird von einer der schönsten Wasserburgen Europas überragt. Aber nicht nur die Burg, auch die Altstadt ist ein Muss!!! Hier hat Christiane dann auch mal ihre Füße in den See gehalten, wir müssen ja zugeben, in Limone haben wir unserem Pool immer den Vorzug gegeben!!

Vom Gardasee ist es praktisch ein Katzensprung bis nach Verona. So, was fällt dem Italienkenner bei Verona ein? Ok, die Herren denken vielleicht an Hellas Verona wo damals noch Hans-Peter Briegel gespielt hat und mit denen er 1985 sogar italienischer Meister wurde. Aber nein, das meine ich jetzt nicht. Ich meine natürlich die Arena von Verona, in der in jedem Jahr im Sommer Opern aufgeführt werden. Wir hatten sogar das große Glück, dass es sich in diesem Jahr um das "Festival del Centenario" handelte. Seit 1913 finden die Operfestspiele in der Arena von Verona statt. So, aber dazu später mehr. Kommen wir zunächst mal zu den anderen Sehenswürdigkeiten von Verona. Sicherlich ist da der Berühmte Balkon aus Romeo und Julia zu nennen. Dieser Balkon ist natürlich nur nachträglich hier aufgebaut worden, aber wie unschwer zu erkennen, ist das dem allgemeinen Touristen egal. 1000de von "Liebesschlössern" hängen hier am extra angebrachten Gitter und jeder muss der Julia Statue an die Brust fassen. Leute, ich hab mir das geschenkt, ich hab ja meine Julia schon gefunden;-))

Aber das ist ja in Verona längst nicht alles. Veronas Altstadt ist bildschön und besitzt zahlreiche bedeutende Bauten, die ich mal wieder hier nicht alle zeigen kann. Hier nur ein paar Beispiele, wie die Kirchen San Tomaso (erste Reihe links) und San Anastasia (rechts). Darunter der Dom und dann noch Ansichten rund um den Piazza delle Erbe mit dem Arco della Costa, ein hoher Durchgang in dessen Wölbung eine einsame Walrippe baumelt. Der Legende nach soll sie auf die erste "gerechte " Person fallen, die den Bogen durchquert. Sicherheitshalber bin ich dann mal nicht durch den Bogen gegangen, sonst haben die nachfolgenden Touristen ja nichts mehr zu fotografieren;-)

Das Zentrum stellt aber natürlich der Piazza Bra mit der über 2000 Jahre alten Arena da. Wie hieß es in unserem Reiseführer: "Es ist immer wieder ein Erlebnis, die großzügige Konzeption des Platzes zu genießen - 2000 Jahre Geschichte vom Kaffeetisch aus!" - Ok, es muss dann ja nicht unbedingt Kaffee sein;-) Aber schon genial, gerade, auch, wenn die Abendsonne kommt und schließlich die Nacht die Arena umhüllt hat.

Wie wohl die meisten von euch wissen, bin ich jetzt nicht unbedingt ein Fan der Oper. aber ich muss schon zugeben, bei dieser besonderen Atmosphäre war es dann auch für mich ein Erlebnis, welches ich nicht missen möchte. Es gab übrigens eine moderne Version von Aida.

So, leider hieß es dann schon wieder Abschied nehmen von bella Italia. Sicherlich nicht das letzte Mal, dass wir dieses wunderbare Land besucht haben.

Aber das sollte es noch nicht ganz gewesen sein. Wie auf der Hinfahrt, wollten wir auch die Rückfahrt nicht in einem Rutsch erledigen. Irgendwie ergab es sich, dass wir in Nürnberg unseren Stopp einlegten. Ich war zwar schon häufiger geschäftlich in Nürnberg, aber dabei hatte ich nie die Gelegenheit, mir diese wunderschöne Stadt mal in Ruhe anzusehen. Also, ich muss schon sagen, ein absolut würdiger Abschluss für einen wundervollen Urlaub. Leider war unsere Zeit in Nürnberg viel zu kurz, also auch hierher werden wir wohl noch Mal wiederkommen müssen.

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