Magdeburg und Leipzig 2013

Wir schreiben März 2013, in Hamburg sind Skiferien und draußen liegt Schnee. Aber nein, zum Skifahren hatten wir uns nicht entschieden, dieses Mal wollten wir uns mal ein wenig Deutschland ansehen. Nach 2 Jahren im Ausland wurde es Mal wieder Zeit sich in Erinnerung zu rufen, wie schön es doch auch in Deutschland sein kann. Es sollte gen Osten gehen, unser Hauptziel hieß Leipzig, aber da wir den Besuch mit einem Besuch an einem Samstag bei Freunden in Hannover verbinden wollten und das Hotel in Leipzig erst ab Montag für uns zur Verfügung stand, hatten wir noch den Sonntag als freien Tag zur Verfügung. So, was liegt da näher, als dann noch einen Zwischenstopp in einer weiteren Stadt einzulegen, die praktisch auf dem Weg lag - Magdeburg!

Leider müssen wir zugeben, dass das Wetter nicht richtig mitspielte, es war nasskalt und dazu noch windig. Außerdem hatte ich mir eine paar Tage zuvor beim Fußball spielen einen Muskelfaserriss zugezogen, so dass Laufen noch nicht wirklich gut ging. Da wir in Magdeburg dann auch noch ein Hotel mit Wellness Bereich inklusive gebucht hatten, kann so denke ich jeder verstehen, dass der Wellness und Genuss Part (bei der ansprechenden Bar) hier ein wenig Vorrang hatte.

Aber logisch, einen Abstecher in die Stadt haben wir natürlich gemacht und wir sind jetzt im Nachhinein mehr als froh darüber. Denn in Magdeburg war nach der großen Flut von 2002 grad wieder alles hergerichtet und nur wenige Monate später sollte das Elbhochwasser von 2013 schon wieder die gesamte Altstadt und vor allem die Elbauen, wo auch unser wunderschönes Hotel lag, schon wieder überfluten. Hier ein paar Eindrücke aus Magdeburg, die Johanneskirche links, der Dom in der Mitte und die Marienkirche rechts, um nur einige der imposanten Kirchen in Magdeburg zu zeigen. Magdeburg hat aber nicht nur Kirchen zu bieten, hier gibt es auch noch die Reste einer alte Bastion und viele andere interessante Gebäude, wie zum Beispiel das Hunderwasserhaus. Also wer mal in der Nähe ist, sollte unbedingt mal einen Stopp einlegen und sich diese Stadt mal aus der Nähe ansehen.

Aber unser eigentliches Ziel hieß ja Leipzig. Und zugegebener Maßen, Leipzig hat dann doch noch mal nen Tick mehr zu bieten, als Magdeburg. Unser Hotel lag direkt im Altstadtzentrum und die Altstadt von Leipzig ist einfach wunderschön. Die drei Nächte, die wir hier verbrachten haben sich auf alle Fälle mehr als gelohnt! Unser Hotel lag an der Salzgasse direkt am Naschmarkt. Also in unmittelbarer Nähe zum alte Rathaus und dem berühmten Riquet-Haus mit der chinesischen Turmspitze, welches als eines der wenigen Gebäude den Krieg überstand und heute ein gemütliches altertümliches Cafe beherbergt.

Hier befindet sich auch die Mädlerpassage mit dem Dank Goethes Faust weltberühmten Auerbachs Keller. Natürlich kamen wir nicht drum rum, hier mal zu speisen;-)

So, wo ich eben ja schon das alte Rathaus angesprochen habe, so muss man in Leipzig auch gleich das neue Rathaus erwähnen. Dieser Gebäudekomplex wurde 1905 auf den Grundmauern der Pleißenburg aus dem 16. Jahrhundert errichtet und der 111 m hohe Turm gilt heute als eines der Wahrzeichen der Stadt, die hier in fast 900 Räumen verwaltet wird.

Wie auch schon in Magdeburg gibt es auch in Leipzig einige sehenswerte Kirchen, sicherlich eine der bekanntesten ist die Nikolaikirche. Schauplatz der Friedensgebete und Ausgangsort der friedlichen Demonstrationen und somit Symbol des Wendeprozesses. Hier nahmen im September 1989 die Montagsdemonstrationen ihren Anfang und am 9. Oktober gingen dann schon über 70.000 Menschen auf die Straße, um gegen die DDR Diktatur zu demonstrieren.

Diese Demos gingen in der Regel in Richtung Augustusplatz, dem größten Platz in Leipzig, hier fanden früher auch die SED-Kundgebungen statt. Rund um den Platz findet man ein Sammelsurium der Baugeschichte des 20. Jahrhunderts. Im Süden das neue Gewandhaus, im Westen der Universitätsneubau und ein Stückchen daneben dann das Kroch-Hochhaus aus dem Jahre 1929 mit den zwei Glockenmännern auf dem Dach, die stündlich präzise ihre Arbeit verrichten.

Auch der Bahnhof von Leipzig ist absolut sehenswert und das nicht nur wegen der alten Bahnen, die hier noch zu sehen sind. Der Hauptbahnhof wurde 1915 als größter Kopfbahnhof Europas fertig gestellt, er wurde rekonstruiert und 1997 wieder eröffnet. Das Hauptgebäude hat eine Frontlänge von fast 300 Metern.

Wenn man schon mal in Leipzig ist, so sollte man sich nicht nur auf die Innenstadt beschränken. So ist das Völkerschlachtdenkmal zum Gedenken an die Befreiungsschlacht von 1813 über die Armee Napoleons welches 1913 durch den deutschen Kaiser eingeweiht wurde, ein Muss. Hier wurden 300 000 Tonnen heimischer Granitporphyr verbaut. Auch das Zentralstadion ist sehenswert. Sicherlich, inzwischen gehen hier in das 2004 neu eröffnete Stadion "nur" noch 45000 Zuschauer rein, aber es steht exakt dort, wo zwischen 1955 und 56 das alte Zentralstadion mit 100 000 Sitzplätzen entstand. Wie man hier erkennen kann, hatten wir leider auch in Leipzig nicht immer die besten Wetterbedingungen.

Aber zurück ins Zentrum, denn ein wesentliches Highlight von Leipzig fehlt natürlich noch, die Thomaskirche. Hier war Johann Sebastian Bach von 1723 bis 1750 Kantor. Vor der Thomaskirche befindet sich auch das Bachdenkmal. Aber Bach war nicht die einzige Berühmtheit, die sich für längere Zeit in Leipzig aufhielt. Vor der alten Börse befindet sich das Goethe Denkmal und nur unweit von der Thomaskirche befindet sich ein Denkmal zu Ehren von Mendelssohn Bartholdy. Auch Schiller und andere Persönlichkeiten waren hier zu Haus.

Besonders schön ist Leipzig auch bei Nacht, hier Eindrücke von der alten Börse und dem alten Rathaus bei Nacht. Wie auch immer, Leipzig ist auf alle Fälle eine Reise wert.

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