Rundreise im Westen der USA 2011

Jetzt wird es heiß!

Wie bereits erwähnt, sollte unsere Fahrt heute noch nach Mammoth Lakes in den Mammoth Mountains, einem der beliebtesten Skigebiete in der Sierra Nevada gehen. Logisch wollten wir da im August nicht zum Skifahren hin, sondern dieser Zwischenstop bot sich einfach auf unserem Weg ins Tal des Todes an. Nach dem wir also den Taioga Pass überquert hatten ging es am Mono Lake rechts ab auf den Highway 395. Der Mono Lake ist ein riesiger stark salzhaltiger Natron See, der über eine 520 km lange Wasserleitung unter anderem auch Los Angeles mit Trinkwasser versorgt (natürlich dann entsalzt). Aber uns fehlte mal wieder die Zeit für eine längere Pause und wir hatten heute schon so viele Eindrücke gesammelt und geniale Seen gesehen, dass wir praktisch nur vorbei gerauscht sind.

Gegen 18:30 Uhr erreichten wir dann unser Hotel in Mammoth Lakes, so und wie es sich nun mal für ein Skigebiet gehört, bezogen wir das Yodler Haus.

Leute, ich kann euch sagen, nachdem wir um 6 heute Morgen aufgestanden waren, einiges an Wanderungen hinter uns hatten und mit wunderbaren Eindrücken so was von überflutet worden waren, haben wir es grad noch für nen Burger runter ins Dorf geschafft und sind dann beide nur noch tot ins Bett gefallen.

Am nächsten Morgen hieß es dann aber schon wieder "Der frühe Vogel fängt den Wurm", also um 6 raus aus den Federn, Sachen schon mal zusammen packen, fertig machen, frühstücken und um 7:30 mit dem ersten Shuttle Bus hin zum Devils Postpile National Monument, ein mit etwas mehr als 3 km², kleiner National Park, in den man selber auch nicht fahren darf, hier ist man auf die Shuttle Busse angewiesen.

Christiane war sich am Morgen mal wieder nicht so sicher, ob es denn wirklich sein müsste, dass wir diesen Park auch noch mitnehmen, wir könnten doch auch schön ausschlafen und dann gemütlich unsere Reise fortsetzen. Was soll ich sagen, wir waren kaum angekommen, da hat es auch Christiane wieder nur noch umgehauen. Diese Landschaften sind einfach unglaublich. Spätestens hier war mir dann auch mehr als bewusst, dass ich ohne meinen Rechner, den ich dabei hatte, um die Bilder immer wieder zwischenspeichern zu können, verloren gewesen wäre. Insgesamt werden wir auf dieser Reise an die 6000 Bilder schießen, alleine heute Morgen sollen es schon wieder weit über 100 werden (keine Angst, keiner wird gezwungen werden, sich alle Bilder anzusehen!).

Aber kommen wir zu den Devils Phospile, bei dieser Attraktion handelt es sich um 20 Meter hohe sechseckige Basaltsäulen, die sich vor 12- bis 20-tausend Jahren unter dem Druck eines Gletschers, der den Stein dazu gezwungen hat, seine dichteste Kristallstruktur anzunehmen, gebildet haben. Ich sage euch, hier geht dem Chemiker das Herz auf, der musste diese dichtesten Kristallpackungen vor langer Zeit mal büffeln und jetzt weiß er endlich warum, nämlich um so etwas erklären zu können.

Der National Park der Devils Postpile liegt im Inyo National Forrest, also hier gibt es auch jede Menge Wald zu sehen, dazu gehören dann halt auch mal Flächen, auf denen vor Jahren ein Waldbrand praktisch jedes Leben zerstört hat. Jedoch gehören diese Waldbrände zu den natürlichen Zyklen in der Natur dazu und zu den ersten Tieren, die dann auch in diese Gebiete zurückkehren, zählen all die Erd-, Streifen und Eichhörnchen. Diese Tiergattung sollte uns überall auf unserer Reise immer wieder begegnen und ich habe sie einfach mal alle Erwin getauft. Also hier einer der Erwine, der extra für uns Männchen macht.

Unsere Wanderung führte uns weiter durch eine erneut atemberaubend schöne Landschaft hin zu den Rainbow Falls, die ihren Namen dem "Regenbogen" verdanken, der sich aufgrund des Spritzwassers und der Sonneneinstrahlung ständig über ihnen bildet. Fototechnisch fehlt mir dann leider die Erfahrung, das so festzuhalten. Tja aber ich wollte euch ja auch mal einen freien Blick auf die Falls gewähren, daher unten gleich zwei Bilder;-)

Aber da wir wie immer für heute noch einiges auf dem Zettel hatten, hieß es auch hier wieder nach einer kurzen Pause, auf auf zum nächsten Abenteuer. Um kurz nach 11 waren wir schon wieder am Hotel, um unsere Reise in Richtung Tal des Todes in die Mojave Wüste anzutreten. Die Fahrt führte weiter über den Highway 395 und den Interstates 136 und 190 nach Stovepipe Wells, mitten im Death Valley. An dieser Stelle möchte ich dann auch mal zwei Bilder zeigen, die deutlich machen sollen, dass einfach alles in den Staaten, länger, größer, breiter ist. Man fährt auf Straßen, die kein Ende nehmen wollen und weit und breit ist niemand zu sehen. Vorbei an Landschaften, dass man am liebsten überall halten möchte, um das bildlich festzuhalten, aber dafür fehlt zum einen die Zeit, zum anderen möchte man bei 113°F (ca. 45°C) nicht unbedingt seinen schön klimatisierten Wagen verlassen.

Man kann aber auch nicht überall einfach vorbei rauschen und so wurden kleine Stopps (im wesentlichen, um eben mal schnell ein Foto zu machen) zum Beispiel im Owens Valley, oder auch am Padre Crowley Point gemacht, bevor es dann hieß "Welcome to the Death Valley National Park"! Welcher insgesamt knapp 14.000 km² umfasst und größtenteils noch in Kalifornien liegt, aber mit einer kleinen Spitze im Osten auch schon nach Nevada reinreicht!

Letztendlich erreichten wir gegen 4, also in der vollen Mittagshitze Stovepipe Wells, ein winziges Kaff mitten im Death Valley, welches im Prinzip eigentlich nur aus einer Lodge Anlage und einem Laden auf der anderen Straßenseite besteht. Ausruhen war aber wieder nicht drin, denn auch das Death Valley hat soviel zu bieten, dass man hier Wochen verbringen könnte und wir hatten grad mal wieder nur etwas mehr als einen Tag eingeplant. Also schnell ein kühles Bier, dann kurz frisch machen und neu eincremen (sollte man hier auf keinen Fall vergessen) und ab über eine Gravelroad zum Mosaic Canyon und dass bei weiterhin 45°C! Hier hat es sich dann auch zum ersten Mal gelohnt, die etwas größere Leihwagenklasse zu wählen. Konnte schön an den kleineren Leihfahrzeugen der anderen Touristen auf dieser Straße vorbei ziehen, ohne Angst zu haben, gleich neben der Straße zu landen, oder beim nächsten größeren Loch hängen zu bleiben!

Nach nem erneuten kurzen Zwischenstop in unserer Lodge, wurde der Picknickkorb gepackt, eine Flasche Rotwein eingesteckt und es ging in die Mesquite Flat Sand Dunes, wo wir bei einer Flasche Rotwein einen herrlichen Sonnenuntergang genossen!

Natürlich war auch der Sonnenaufgang am nächsten Morgen einfach unglaublich schön, leider geben die Bilder die Farben der Wüste nicht wirklich wieder. Tja, da werdet ihr Euch dann das irgendwann wohl doch mal selber ansehen müssen! Viel Zeit zu vertrödeln hatten wir ja wieder nicht, es lagen noch so einige Punkte auf unserer Reiseroute für heute. Ergo, wieder früh los und weiter nach Furnace Creek, dem aus touristischer Sicht eigentlichen "Zentrum" des Death Valley, denn hier befindet sich das Visitor Center.

Wenn man schon mal im Death Valley ist, dann muss man ja förmlich bei Badwater vorbei schauen, auch, wenn es nicht ganz auf unserer Route lag, aber dieser Abstecher zum tiefsten Punkt der USA (86 Meter unterhalb des Meeresspiegels) ist einfach ein Muss! Und ja, wir hätten es bereut, hätten wir es nicht gemacht. Wenn man dort auf dieser riesen Salzkruste steht und um sich rum nichts als weiß sieht, dass ist schon wieder so unglaublich, dass man es einfach nicht beschreiben kann.

Macht man diesen Abstecher von der Interstate 190 auf die Badwater Road bis zum Badwater, dann kann man auf dem Rückweg den Artists Drive entlang fahren. Ein kleiner Abstecher, der als Einbahnstrasse durch einen Teil der Amargosa Range führt, wo die Felsen besonders farbenprächtig sind. Man findet dort dann auch eine Stelle, die sich Artists Palette nennt, da hier alle Farben auf einen Fleck zu sehen sind.

Kurz danach lohnt sich dann auf alle Fälle noch ein Abstecher in den Golden Canyon, der praktisch auf dem Weg liegt und nicht umsonst so heißt! Hier habe ich dann auch mal ein Männchen (Steinhaufen) gebaut, also sollte einer von euch irgendwann mal den Golden Canyon besuchen, vielleicht kann er ja nach meinem Männchen Ausschau halten!

So, aber der absolute Höhepunkt sollte ja noch folgen. Wir waren beide so etwas von beeindruckt vom Death Valley, dass wir beschlossen, das müssen wir uns unbedingt noch mal aus der Vogelperspektive ansehen! Nach einen kurzen Halt am Zabriskie Point, bogen wir also wieder von der Interstate 190 ab, um zu Dantes View zu fahren, einem Aussichtspunkt auf 1669 Metern, von dem aus man das ganze Valley überblicken kann. Also so oft, wie ich atemberaubend sage (schreibe), müsste man eigentlich annehmen, dass wir auf dieser Reise bereits jetzt mehrfach erstickt sein müssten, aber mir fehlen echt einfach die Worte für das, was sich uns da an Aussicht bot. Für alle, die da auch mal vorbei schauen, habe auch hier ein kleines Andenken hinterlassen!

Leider hieß es auch hier nach kurzem Aufenthalt schon wieder Abschied nehmen, denn wir wollten heute noch die Hauptstadt von Nevada, Las Vegas erreichen. Tja und wer wissen möchte, was es da alles zu sehen gab, der klickt einfach mal wieder auf weiter;-)

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